Landkreis Oldenburg, 11. Dezember 2024 – Sie wird 6 bis 8 Zentimeter groß, ist nachtaktiv und ihre Bestände gehen drastisch zurück. Es geht um die Knoblauchkröte – eine europaweit geschützte Tierart, die so selten ist, dass in Niedersachsen mit hoher Priorität Maßnahmen zur Verbesserung der Bestände durchgeführt werden sollen.
Dies hat sich auch die Ökologische NABU-Station Oldenburger Land (ÖNSOL) auf die Fahne geschrieben und in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde, den Niedersächsischen Landesforsten, dem NABU Hatten und dem Bezirksvorsteher der Ortschaft Munderloh ein Projekt zur Wiederansiedlung der Knoblauchkröte im Raum Munderloh gestartet. Dazu werden Kaulquappen der Knoblauchkröte aus den Ahlhorner Fischteichen in eigens dafür hergerichteten Becken aufgezogen und in geeigneten Gewässern ausgesetzt. Zwei dieser Gewässer befinden sich in der Sandgrube Bookholt, wo sich nach Beendigung der Sandentnahme ein wertvoller Lebensraum für Amphibien und seltene Pflanzen entwickelt hat.
„Sonnig und fischfrei müssen die Teiche sein, dann können sich die Kaulquappen zu erwachsenen Kröten entwickeln", berichtet Carsten Heinecke, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖSNOL. „Die Kröten graben sich tagsüber und zur Überwinterung im weichen Sand ein. Dazu nutzen sie übrigens auch Ackerflächen der nahen Umgebung.“
Damit der offene, sonnenbeschienene Lebensraum in der Sandgrube Bookholt erhalten bleibt, müssen aufwachsende Bäume und Sträucher rund um die Gewässer regelmäßig beseitigt werden. Darum hat die ÖNSOL Ende November eine Firma beauftragt, die den Aufwuchs entfernt hat. Ebenso wurde jetzt eine Informationstafel aufgestellt, auf der diese Zusammenhänge anschaulich erklärt werden.